Cover des Warum Innenstadt? Podcasts

Warum Innenstadt?

Impulse für unsere Highstreets von morgen.

Der Podcast von hystreet.com und der Aachener Grundvermögen.


Jeden dritten Donnerstag im Monat eine neue Folge.

Jetzt direkt die aktuellste Folge hören:

Wie sehen unsere Innenstädte in 20 Jahren aus? Wie unsere Einkaufsstraßen? Welche Funktion werden unsere Zentren erfüllen? Wie werden wir dort einkaufen? Was kaufen wir ein? Werden wir in der City überhaupt noch einkaufen? Welchen Stellenwert werden Einzelhandel, Kunst, Kultur, Freizeit und Gastronomie in der Innenstadt der Zukunft einnehmen?

Urbane und attraktive Zentren sind das Herz jeder Stadt – Marktplätze und Treffpunkte, an denen das Leben spielt. Welche neuen Ideen gibt es aktuell, um sie abwechslungsreich, interessant und anziehend zu machen? Was bewegt Menschen in dieser Innenstadt Handel zu treiben, kreativ zu sein und diese Räume durch ihr Tun zu gestalten? Was bewegt Menschen in die Innenstadt zu gehen? Wir sprechen mit Menschen, die Innovationen in unsere Innenstädte bringen oder diese vorantreiben. Mit Menschen, die Visionen für unsere Stadtzentren von Morgen haben. Die unsere Highstreets schon jetzt mit neuen Konzepten und Lösungen lebendig und spannend machen. Digital, bunt, inklusiv, nachhaltig, vielfältig, lebendig. Gemeinsam mit Gästen aus Retail, Stadtentwicklung, Forschung, Kultur und Freizeit diskutieren Julian Aengenvoort (hystreet.com) und Sonja Nees (Aachener Grundvermögen): “Warum Innenstadt?” Von Fachleuten für Fachleute. Für lebendige Innenstädte mit Zukunft.
Sie haben selbst spannende Impulse für unsere Innenstädte? Schreiben Sie uns! Wir freuen uns auf Ihre Geschichte.
Folge #27

Folge #27 Marc Meurer - Innenstadtbelebung durch Sportangebote (fischimwasser)

„Sport- und Gesundheitsangebote im öffentlichen Raum tragen zu einer Revitalisierung unserer Innenstädte bei“, sagt der Gesundheitsexperte Marc Meurer von der Denkfabrik fischimwasser aus Köln. Mit innovativen Sport- und Gesundheitsangeboten können neue Anziehungspunkte in der Innenstadt geschaffen werden. Damit wird Bewegung direkt in den Stadtraum integriert, und es entstehen neue Anziehungspunkte, die wirtschaftlichen, gesundheitlichen und sozialen Mehrwert bieten.

Der Gesundheitstrainer Marc Meurer von der Denkfabrik fischimwasser entwickelt mit seinem Team neben Konzepten als Auftragsarbeiten für Unternehmen und Kommunen auch innovative Lösungsvorschläge und Ansätze für die Revitalisierung der Innenstadt, mit einem Schwerpunkt auf Gesundheitsförderung und Sport. Während sich viele Menschen zu wenig bewegen, wächst gerade in der jungen Generation das Gesundheitsbewusstsein. Durch die Integration von Sport und Gesundheit in den urbanen Raum können „Bewegungsmuffel“ niederschwellig zu mehr Aktivität animiert werden. Gleichzeitig entstehen neue Anreize für junge, gesundheitsbewusste Menschen, die jedoch oft wenig Bezug zur Innenstadt haben.
Leerstände in der City können durch Angebote für Freizeitsport aktiviert und multifunktional genutzt werden, was neue Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze schafft. Bewegungsangebote lassen sich aber auch in bereits bestehende Strukturen der Stadt integrieren Etwa als mobile oder Pop-up-Maßnahme im öffentlichen Raum im Rahmen der kommunalen Gesundheitsförderung, in Gebäuden oder Wartebereichen als Bewegungsaufforderung oder als Marketingmaßnahmen in Geschäften.
Ein Vorreiterprojekt ist die neue Boulderlounge von Element Boulders in den umgebauten Obergeschossen des ehemaligen Schuhhaus Kämpgen in der Schildergasse in Köln, sagt Marc. Stadtplanerisch können kostenlose Bewegungsangebote wie Hüpfekästchen oder Klimmzugstangen an Bushaltestellen schnell und kostengünstig etabliert werden. Allen gemein ist: Die Integration von Sport und Gesundheit in den urbanen Raum erfordert eine sorgfältige Planung und Zusammenarbeit sowie Kommunikation der verschiedenen Akteure untereinander und mit den Zielgruppen.  

Mehr Infos:
fischimwasser
Element Boulders Köln
“Warum Innenstadt?“ Folge #2 Tom Petzold – Mischnutzung (Element Boulders)
„Die Techniker“ – Bewegungsstudie 2022
Folge #26

Folge #26 Christian Martin Lukas & Lina Marten – Zwischen Erhalt und Wandel (Stadt Lübeck)

Die Hansestadt Lübeck mit dem Stadtteil und Seebad Travemünde ist ein beliebtes Ziel für Touristinnen und Touristen – und hat doch wie alle anderen Städte in Deutschland auch mit dem Strukturwandel der Innenstadt und im Einzelhandel zu kämpfen. Zugleich hat sie als erstes und größtes UNESCO-Flächendenkmal in Deutschland eine besondere Herausforderung, denn die Altstadt steht unter Denkmalschutz. Was bedeutet es für eine Stadt, die von ihrem historischen Charme lebt, gleichzeitig aber mit den Anforderungen der Gegenwart Schritt halten muss?

Mischnutzung, Flächenanpassungen, multifunktionale Konzepte, mehr Grün, umgestaltete öffentliche Plätze mit mehr Aufenthaltsqualität, Digitalisierung… All das sind Forderungen – und Lösungen – um dem Strukturwandel in unseren Innenstädten und im Einzelhandel zu begegnen. Auch die Hansestadt Lübeck an der Ostsee, die durch den Stadtteil Travemünde auch ein beliebtes Reiseziel für Badegäste ist, ergreift Maßnahmen zur Aufwertung und Belebung der Innenstadt.
Das Projekt „Übergangsweise“ soll diesen Wandlungsprozess zwischen Erhalt und Wandel mitgestalten. Es ist ein gemeinschaftlicher Prozess der Stadt Lübeck, der Wirtschaftsförderung und der Lübeck und Travemünde Marketing. „Übergangsweise“ beinhaltet vier Teilprojekte, berichten Lina Marten von der Wirtschaftsförderung und Christian Martin Lukas von der Lübeck Travemünde Marketing. Mit „Übergangsraum“ werden Leerstände mit innovativen Nutzungsideen aktiviert. Mit „Wandel.Erleben“ wird der öffentliche Raum umgestaltet. Das „Übergangshaus“ ist der ehemalige Karstadt, der von der Stadt angekauft wurde und „Wandel.Gestalten“ steuert den Gesamtprozess und die Beteiligung.
Die Initiative wird aus Mitteln des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gefördert. Wieso lassen sich gerade mobile und Pop-up-Maßnahmen gut mit den Welterbe-Richtlinien und dem öffentlichen Raum als Spannungsfeld vereinbaren? Wie verbindet man die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse der Großstadt Lübeck und des Badeorts Travemünde? Und wie wichtig sind bei Maßnahmen Bürgerbeteiligung und die Zusammenarbeit verschiedener städtischer Akteure? Wie gelingt der Spagat zwischen dem Erhalt unseres kulturellen Erbes und den Anforderungen an eine moderne, lebendige Stadt mit spannendem stationärem Einzelhandel?  

Mehr Infos:
Hansestadt Lübeck
Wirtschaftsförderung Lübeck
Lübeck Travemünde Marketing (LTM)
Seebad Travemünde
Lübeck Tourismus
Übergangsweise
Übergangsraum
Übergangshaus
Wikipedia-Artikel Koberg
Folge #25

Folge #25 Alexander Jentsch - Erlebniswelt stationärer Einzelhandel (Puppenkönig)

Ein traditionelles Spielzeuggeschäft mit 150 Jahren Tradition wird zur Playmobilerlebniswelt mit Gastronomie, Eventbühne, Eventkalender und Showrooming. Nachdem der letzte Betreiber den Spielwarenladen 2019 altersbedingt aufgegeben hatte, hat Unternehmer Alexander Jentsch das markante, denkmalgeschützte Eckgebäude mitten in der Bonner City gekauft, sich Playmobil ins Boot geholt und im April 2023 den neuen Puppenkönig eröffnet, der Tradition und Moderne verbindet. Das kreative und innovative Konzept wurde vom Handelsverband Deutschland für den Store of the Year 2024 nominiert.

„Wir wollten den Einzelhandel 2.0 verwirklichen und einen Point of Emotion schaffen, der die Menschen in die Innenstadt zieht,“ beschreibt Alexander Jentsch den Weg vom traditionellen Spielzeugladen zum ersten Playmobil Concept Store in Deutschland. Der Immobilieninvestor hatte eigentlich vor, das denkmalgeschützte Gebäude an der Gangolfstraße in zentraler Bonner Einzelhandelslage nach der Kernsanierung zu vermieten. Doch stattdessen wagte er selbst den Sprung in den stationären Einzelhandel, erzählt der gebürtige Bonner, der den Puppenkönig noch aus seiner eigenen Kindheit kannte. Schon im ersten Jahr hat das Konzept über 60.000 Besucherinnen und Besucher angezogen und zählt zu den Top 5 der besuchten Attraktionen in Bonn.
Erlebnis- und Spielewelt mit digitalen Erlebnissen, Onlineshop, stationärer Store mit digitalen Preisschildern, Gastronomie, Eventbühne mit Eventkalender und eine Kommunikationsfläche, die etwa für Businessevents gemietet werden kann – das alles vereint der neue Puppenkönig. Erfolgreicher Einzelhandel setzt heutzutage nicht mehr nur auf den reinen Abverkauf von Waren, sondern braucht immer wieder neue Erlebnisse und Events, um die Kundschaft anzulocken. Um die Innenstadt nachhaltig zu beleben, ist die Zusammenarbeit mit anderen Einzelhändlern und Unternehmen in der City wichtig und bedarf der Unterstützung der Stadtverwaltung, erklärt Alexander. Für Partner Playmobil geht es dabei vor allem um Markenbindung und das Schaffen neuer Vertriebswege.
Wie schafft ein Traditionsgeschäft den Sprung in die Moderne? Wie gelingt es, Jung und Alt mit einem Konzept anzusprechen? Wie preissensibel ist die Spielwarenkundschaft und wie wichtig sind Emotionen und Erinnerungskultur im stationären Einzelhandel?  

Mehr Infos:
Homepage Puppenkönig
Playmobil Deutschland
Zeitungsartikel im General-Anzeiger Bonn „Puppenkönig in Bonn nach mehr als 100 Jahren geschlossen“
Zeitungsartikel im General-Anzeiger Bonn „Im Bonner Puppenkönig dreht sich wieder die Eisenbahn“
Pressemitteilung „Bonner Puppenkönig als Concept Stores des Jahres 2024 nominiert“
Folge #24

Folge #24 Nathalie Sommer & Dieter Deninger - Digitales Treueprogramm für die Innenstadt (LandshutCard)

Seit April dieses Jahres gibt es die LandshutCard. Das Treue- und Bonusprogramm für Städte und Kommunen vereint Gutscheinkarte, Bonuskarte, Cashback und Kundenbindungsprogramm in einer App. Durch das Tool SmartCityCard & App von Trolleymaker-Geschäftsführer Dieter Deninger konnte die LandshutCard binnen nicht einmal drei Monaten umgesetzt werden. Bereits 70 Einzelhändler, Gastronominnen und Dienstleistungsunternehmen sind angebunden, berichtet Nathalie Sommer, City Managerin bei der Stadt Landshut. Ziel ist es, mit dem System die LandshutCard auch als regionales Zahlungsmittel und umfassendes Kundenbindungssystem zu etablieren. So soll langfristig die Kaufkraft in der Region gehalten werden.

Die Idee zur LandshutCard entstand aus dem Bedürfnis nach einem digitalen Tool, das die Vielfalt an Dienstleistungen in der Stadt unterstützt und gleichzeitig die Attraktivität der Innenstadt steigert. Neben der Nutzung als Zahlungsmittel, Cashback-System und Gutscheinkarte bietet die Card auch die Möglichkeit, Lastenräder zu buchen, was die nachhaltige Mobilität in Landshut fördert. Die Vision für die Zukunft der LandshutCard ist ambitioniert: Sie soll zur bevorzugten Zahlungsmethode in Landshut werden, ein umfassendes Kundenbindungssystem etablieren und auch für Touristinnen und Touristen verfügbar sein. Durch die kontinuierliche Arbeit an weiteren Integrationen, wie das Buchen von Leihfahrrädern über die Card, werden die Funktionalität und Attraktivität der LandshutCard stetig ausgebaut.
Die Einführung der LandshutCard verlief schnell und erfolgreich, mit mittlerweile 70 Akzeptanzstellen, berichten Nathalie Sommer, City Managerin der Stadt Landshut und Dieter Deninger, Geschäftsführer von Trolleymaker, dessen System SmartCityCard & App der LandshutCard zugrunde liegt und bereits in rund 20 Städten in Deutschland eingeführt wurde. Der Erstkontakt zu den regionalen Händlerinnen, Gastronomen und Dienstleistungsunternehmen wird dabei durch die Auftraggeberin, die Stadt Landshut, hergestellt. Die technische Einführung sowie die Schulung der Mitarbeitenden der jeweiligen Unternehmen übernimmt im Anschluss Trolleymaker als Komplettpaket.
Wie funktioniert die Anbindung regionaler Unternehmen an das Treueprogramm? Wie wird es – gerade auch von der älteren – Bevölkerung angenommen? Wie funktioniert die Finanzierung des Systems und dessen Einführung? Welche Vorteile entstehen gegenüber einer herkömmlichen Gutscheinkarte? Und vor allem: Inwiefern profitieren Innenstädte, Kommunen, örtliche Unternehmen und die regionale Wirtschaft von einem solchen Bonus- und Treueprogramm?  

Mehr Infos:
LandshutCARD
Stadt Landshut
Landshut Erleben
Trolleymaker
Folge #23

Folge #23 Hannah von Guionneau – Zukunftskonzept Innenstadt (IHK Offenbach)

„Die Innenstadt der Zukunft wird ein multifunktionaler Ort sein“, sagt Hannah von Guionneau, Standortreferentin bei der IHK Offenbach am Main. Offenbach hatte als eine der ersten Städte in Deutschland mit dem Strukturwandel zu kämpfen. Deswegen wurde bereits im Jahr 2016 der Masterplan 2030 beschlossen. Dieser beinhaltet das Zukunftskonzept Innenstadt und wird seit dem Jahr 2020 unter Beteiligung von Politik, Unternehmen, Institutionen und der Offenbacher Bürgerschaft umgesetzt.

Offenbach im Schatten der Großstadt Frankfurt ist eine Pendlerstadt und sogenannte Arrival City. Als ehemaliger Lederwarenstandort hatte die Stadt mit ihren rund 134.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bereits seit den 1970er-Jahren mit dem Strukturwandel zu kämpfen. Seit den 90er-Jahren richtete sich „die kleine Schwester von Frankfurt“ erfolgreich als Logistik- und Dienstleistungsstandort neu aus. In den 2000er Jahren wurden Medien- und Kreativwirtschaftsunternehmen angesiedelt. Heute ist der Weiterentwicklungsprozess durch die Digitalisierung und den Strukturwandel in der Wirtschaft geprägt.
Bereits im Jahr 2013 gründete sich aus Unternehmen, Gewerbetreibenden und Institutionen der Verein Offenbach Offensiv, um die Entwicklung des Standorts weiter voranzutreiben. Aus diesem heraus ist die Idee entstanden, einen Masterplan für Offenbach zu entwickeln. Dieser wurde gemeinsam mit der Stadt entwickelt und finanziert und im Jahr 2020 vorgestellt. Ein wichtiger Baustein ist das Zukunftskonzept Innenstadt mit den Zielen Stärkung der Innenstadtfunktionen, mehr Aufenthaltsqualität und Atmosphäre, Förderung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie Digitalisierung. Von Hannah von Guionneau, Standortreferentin bei der IHK Offenbach, erhalten wir Einblicke in die 16 konkreten Zukunftsprojekte, die definiert wurden, um die Ziele für die Offenbacher Innenstadt zu erreichen, und warum die Stadt bereits Pläne für einen zweiten Masterplan entwickelt.  

Mehr Infos:

IHK Offenbach am Main
Masterplan Offenbach
Broschüre Masterplan Offenbach 2030
Zukunftskonzept Innenstadt Offenbach (Broschüre)
AS+P Albert Speer + Partner
Urbanista
Offenbach offensiv e.V.
Urban Media Project
Testraum-Allee
IFH Köln Vitale Innenstädte 2022
Zukunft Innenstadt – Heart OF our City – Stadt Offenbach
Stadtraum im Rathaus-Pavillon
Station Mitte (Stadtbibliothek) im ehemaligen Kaufhof
Folge #22

Folge #22 - Jonas Godau & Janine Streu: Kooperatives Innenstadtmanagement (Kiel Marketing)

Die Stadt Kiel befindet sich derzeit in einem umfassenden städtebaulichen Wandel. Für die Innenstadtentwicklung haben Stadtplanungsamt, Innenstadtmanagement, Wirtschaftsförderung und lokale Akteurinnen und Akteure wie Investoren oder Einzelhandel von Anfang an eng und partnerschaftlich zusammengearbeitet haben. So kümmert sich in Kiel das Stadtmarketing um Geschäftsansiedlungen in der City – eine Aufgabe, die in den meisten Kommunen bei der Wirtschaftsförderung liegt, erläutern Innenstadtmanagerin Janine Streu und Innenstadtmanager Jonas Godau.

„Kiel verändert sich in den kommenden Jahren wie keine andere deutsche Stadt.“ – heißt es selbstbewusst auf zahlreichen Internetauftritten und in Broschüren der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein. Seit 2017 befindet sich die Stadt in einem umfassenden Wandel, der auf den ersten Blick vor allem städtebaulich sichtbar ist. Denn das Kieler Zentrum hat zwischen 2017 und 2022 ein neues Gesicht bekommen. Für den neu geschaffenen Kanal Holstenfleet, der heute eine vielbefahrene Straße ersetzt, welche auch die Fußgängerzone durchkreuzt hatte, hat Kiel im Jahr 2023 sogar den Deutschen Städtebaupreis erhalten.
Gleichzeitig mit der baulichen Umgestaltung wurde 2017 das Innenstadt-Management geschaffen, das ins Stadtmarketing eingebunden ist. In Kiel übernimmt das Stadtmarketing viele Aufgaben, die in anderen Städten bei der Wirtschaftsförderung liegen. Denn es hat sich herausgestellt, dass es gerade in der Innenstadt bei Geschäftsansiedlungen zunächst vor allem um kommunikative Aspekte geht, bevor es letztlich zum eigentlichen Vertragsabschluss kommt. „Es geht nicht nur um irgendeine Flächenvermittlung, sondern immer auch darum, die Geschichte dazu zu erzählen“, erklärt Janine Streu, Innenstadtmanagerin beim Stadtmarketing Kiel. Sie und ihr Innenstadtmanager-Kollege Jonas Godau sehen sich dabei vor allem als Sparringpartner, die Geschäftstreibende und Investoren vor Ort begleiten.
Wie funktioniert kooperatives Innenstadtmanagement? Wie sind Aufgaben und Verantwortungsgebiete innerhalb der Stadt aufgeteilt, wie wird die Bürgerschaft involviert und wie wichtig sind kleine, einzelne Projekte für das große Ziel der zukunftsfähigen Innenstadt? Wie lässt sich erfolgreich Einzelhandel in der City ansiedeln? Darüber, und welche Rolle das das Thema „Geduld“ bei allen Beteiligten für eine partnerschaftliche Stadtentwicklung ist, sprechen wir mit Janine und Jonas.  

Mehr Infos:
Kiel Marketing GmbH
Stadt Kiel
Imagebroschüre Kiel
Kieler Innenstadt-Management
Umgestaltung Holstenfleet: Auszeichnung Deutscher Städtebaupreis 2023
KiWi – Kieler Wirtschaftsförderung
Kieler Woche
„Warum Innenstadt?“-Folge Folge #21 – Jan Wittkamp & Christian Weyers: Kunst statt Leerstand (Dortmund Kreativ)
Folge #21

Folge #21 - Jan Wittkamp & Christian Weyers: Kunst statt Leerstand (Dortmund Kreativ)

„Eine Fläche mit Kunst zu bespielen, bedeutet Sichtbarkeit sowohl für die Kreativen als auch für die Ladenfläche für die spätere Vermarktung“, sagt Jan Wittkamp, Projektleiter Kultur- und Kreativwirtschaft bei Dortmund Kreativ. Seit 2019 belebt die Stabsstelle der Stadt Dortmund unter Leitung von Christian Weyers die Innenstadt durch die Zwischennutzung von temporären Leerständen mit Kunst und kreativen Konzepte.

Leerstände temporär nutzen, um bis zu einer langfristigen Nachvermietung mit Konzepten abseits des Einzelhandels die Innenstadt beleben. Dass davon alle beteiligten Akteure sowie die jeweilige Lage profitieren, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. In Dortmund werden Leerstände in der Innenstadt und in den Zentren der verschiedenen Stadtteile gezielt mit Design- und Kreativthemen bespielt. Dafür gibt es sogar die eigene Stabsstelle Kreativquartiere der Stadt Dortmund. Unter dem Namen Dortmund Kreativ und ist sie die zentrale Ansprechpartnerin für die Dortmunder Kultur- und Kreativwirtschaft. Neben der Beratung und Betreuung von Kreativunternehmen ist ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt die Inszenierung des Stadtraumes durch Design.
Wir sprechen mit Stabsstellenleiter Christian Weyers und dem Projektleiter Kultur- und Kreativwirtschaft Jan Wittkamp darüber, wie Dortmund Kreativ die Kreativszene in der Westfalenmetropole fördert und zugleich durch Leerstandsbefüllung mit Kunst und Design die Innenstadt belebt. Welche Projekte wurden bereits realisiert, was ist in Planung und wie profitiert die Dortmunder Kreativszene auf der einen und die unmittelbare Nachbarschaft auf der anderen Seite von der Interimsnutzung durch Kunst? Wie sind ähnliche Projekte auch in kleineren Kommunen mit angespanntem Haushalt und Personal realisierbar?  

Mehr Infos:
Dortmund Kreativ
Superraum
Kommen bleiben gehen
Hans A + Hans B
Ople 12B
Stadt Dortmund
Masterplan City 2030
Hamburg Kreativ Gesellschaft
Jupiter Hamburg
Folge #20

Folge #20 - Mark rauschen - Freizeiterlebnis Shopping (L&T Lengermann und Trieschmann)

„Einkaufen deckt Bedarf – wir stehen für Shopping als Freizeitvergnügen“, fasst Geschäftsführer Mark Rauschen die Philosophie von L&T Lengermann und Trieschmann in Osnabrück zusammen. Seit über 100 Jahren steht das Kaufhaus für erfolgreichen Einzelhandel in der Region, bei dem Einkaufserlebnis und Kund*innenbindung im Vordergrund stehen. Zwar gibt es im L&T Sporthaus die einzige Indoor-Surfwelle in einem Kaufhaus in Deutschland, doch sind es vor allem Kleinigkeiten, die aus Einkaufen ein echtes Shoppingerlebnis machen, so die Überzeugung von Mark, der seit September 2023 auch Präsident des BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren ist.

Das Modehaus L&T Lengermann & Trieschmann, kurz wurde 1910 von den jüdischen Vorbesitzern als Kaufhaus Alsberg gegründet. Heute ist es auf über 20.000 Quadratmetern Fläche nicht nur das größte Modehaus Norddeutschlands, sondern auch eines der größten inhabergeführten Modehäuser Europas. Die Philosophie ist es, den Kundinnen und Kunden ein einzigartiges Einkaufserlebnis zu bieten. Das gelingt dem Kaufhaus mit großem Erfolg, die Magnetwirkung zieht Kundinnen und Kunden aus ganz Norddeutschland in die Osnabrücker City. Das liegt nicht nur an der Indoor-Surfwelle Haselwelle als Core Attraction, sondern vor allem daran, dass L&T Aufenthaltsqualität und Einkaufserlebnis bietet und sehr großen Wert auf Kund*innenbindung legt sowie auf das Zusammenspiel mit anderen Innenstadtplayern.
Wie gelingt es, unter dem Wandel des Einzelhandels und der Innenstädte ein Kaufhaus erfolgreich in die Zukunft zu führen? Welche Bedeutung hat die Innenstadt als Gesamtorganismus für den einzelnen Händler und wie wichtig ist das Zusammenspiel der verschiedenen Player in der Innenstadt? Darüber sprechen wir mit dem Geschäftsführenden Gesellschafter, Mark Rauschen, der seit September 2023 auch Präsident ist des Bundesverbands des Deutschen Textil-, Schuh- und Lederwareneinzelhandels – kurz BTE. Wir erfahren unter anderem, wie wichtig personalisiertes Marketing ist, wie das Modehaus mit Digitalisierung und Fachkräftemangel umgeht und was die europäische Stadt als Sehnsuchtsort ausmacht.  

Mehr Infos:
L&T Lengermann & Trieschmann
Hasewelle
BTE-Meldung „Mark Rauschen ist neuer BTE-Präsident
BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren
Sat.1 Regional „Betongiganten: Neue Ideen für alte Kaufhäuser – in Osnabrück“
Folge #19

Folge #19 - Carolin Kruse- Superblocks (Fair Spaces)

„Den Großteil des Gesamtumsatzes in innerstädtischen Handelslagen generiert die Kundschaft, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß zum Einkaufen kommt.“ Der Anteil der Kundinnen und Kunden, die mit dem Auto zu den Geschäften kommen, wird erheblich überschätzt, argumentiert Carolin Kruse von Fair Spaces für die Verkehrsberuhigung der Innenstädte durch sogenannte Superblocks. Vor allem in Mischquartieren bringt dies durch die erhöhte Aufenthaltsqualität und die Belebung des öffentlichen Raums sogar mehr Frequenz, wodurch sich der Umsatz der Geschäftstreibenden erhöht. Das führt wiederum zu einer Ansiedlung von mehr Gewerbe und Dienstleistungen.

In so gut wie jeder Diskussion um zukunftsorientierte Stadtentwicklung und Umgestaltung des öffentlichen Raums fallen als positive Beispiele die Metropolen Paris, Kopenhagen und Barcelona. Neben dem Konzept der 15-Minuten-Stadt liegt das Interesse vor allem auf den Superblocks, insbesondere in Barcelona. Superblocks bestehen aus mehreren Häuserblocks, die von größeren Straßen begrenzt werden. Auf diesen Straßen wird der Verkehr optimiert, während das Innere eines Superblocks weitgehend verkehrsberuhigt ist. Der dadurch gewonnene Straßenraum wird neugestaltet und die Aufenthaltsqualität verbessert, zum Beispiel durch das Aufstellen von Bänken oder Tischtennisplatten sowie das Pflanzen von Bäumen und Blumen. Damit sollen das Verkehrsaufkommen und die Lärmbelastung reduziert, die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer erhöht, die Gesundheit und das Wohlbefinden gefördert sowie die Nachbarschaft belebt werden. Seit dem Jahr 2016 sind in Barcelona rund 50 Superblocks entstanden, wodurch die Lebensqualität verbessert und Nachhaltigkeit gefördert wird. In vielen europäischen Großstädten gibt es mittlerweile ebenfalls Bestrebungen, Superblocks einzurichten oder zu testen – auch in Deutschland. Carolin Kruse, Geschäftsführerin von Fair Spaces, berät und unterstützt mit ihrem Team Kommunen, um die Mobilität gerechter und nachhaltiger zu gestalten. Gemeinsam mit anderen Büros erarbeitet Fair Spaces derzeit ein Superblock-Konzept im Auftrag der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Wir sprechen mit Carolin über die Vor- und Nachteile von Superblocks und verkehrsberuhigten Zonen, über Schwierigkeiten und Hindernisse bei bereits bestehenden Superblocks in Deutschland und die Pläne für Hannover.  

Mehr Infos:
Fair Spaces GmbH
Deutsches Institut für Urbanistik – „Was ist eigentlich ein … Superblock?“
Stadt Hannover – „Superblocks: Ein Baustein für die Verkehrswende in Hannover?“
Cities for Future
Goudappel“
Local Business Perception vs. Mobility Behavior of Shoppers: A Survey from Berlin
Forschung Radverkehr international – Mit dem Fahrrad zum Einkaufen
AGFK Bayern – WirtschaftsRad – Mit Radverkehr dreht sich was im Handel
KI “Dutch cycling livestyle” (A Touch of Dutch)
Spektrum – Superblocks für lebenswertere Städte
Folge #18

Folge #18 - Laura Härle - Pop-Up Innenstadt (Stadt Ludwigsburg)

Mit dem Projekt Pop-Up Innenstadt steigert Ludwigsburg durch temporäre Maßnahmen die Attraktivität und Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raums in der City. Drei Jahre lang wurden unter Beteiligung der Ludwigsburger Bürgerschaft verschiedene Maßnahmen umgesetzt und erprobt, um die Innenstadt dauerhaft krisenfester und attraktiver zu machen. Vor wenigen Tagen, Mitte Dezember, wurden die Ergebnisse der verschiedenen Maßnahmen und die Ergebnisse einer Umfrage unter den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt, berichtet Projektleiterin Laura Härle von der Stadt Ludwigsburg.

Die Pop-Up Innenstadt Ludwigsburg ist ein Beispiel dafür, wie temporäre Maßnahmen im öffentlichen Raum die Innenstadt attraktiver und krisenfester gestalten können. Sie ist ein Pilotprojekt im Rahmen des Programms „Post-Corona-Stadt: Ideen und Konzepte für die resiliente Stadtentwicklung“ des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI). Darin erproben Kommunen innovative und beispielgebende Lösungen für krisenfeste Stadt- und Quartiersstrukturen, insbesondere vor den Herausforderungen nach der Corona-Pandemie und des Klimawandels.
Im Sommer 2021 wurden in Ludwigsburg die ersten Maßnahmen umgesetzt. Die Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Organisationen aus der Region konnten sich an den Maßnahmen zur Gestaltung der Innenstadt beteiligen und Ideen sowie Feedback einbringen. Die Innenstadt wurde zum Experimentierfeld nach dem Motto: Einfach mal machen, ausprobieren und gegebenenfalls nachjustieren. „Planning bei Doing“, fasst Laura Härle den Ansatz dieses agilen und partizipativen Prozesses zusammen, bei dem immer wieder das Feedback der davon betroffenen Innenstadt-Stakeholdern eingeflossen ist.
Laura ist die Projektleiterin der Pop-Up-Innenstadt im Referat Stadtentwicklung, Klima und Internationales der Stadt Ludwigsburg. Indem durch temporäre Maßnahmen Ideen ausprobiert, getestet und evaluiert wurden, sollen langfristig die Mobilität und das Stadtklima verbessert und der öffentliche Raum insbesondere hinsichtlich der Aufenthaltsqualität aufgewertet werden. So wurde beispielsweise ein Parkplatz nach einem Pop-Up Stadtpark dauerhaft umgestaltet und es wurden neue Nutzungsarten für eine ehemalige Industriebrache erprobt, die langfristig entwickelt werden soll. Welche Maßnahmen waren erfolgreich und sollen verstetigt werden? Wie können Pop-Up-Maßnahmen für eine dauerhafte Stadtentwicklung instrumentalisiert werden? Wie kann eine Stadtverwaltung agiler und experimentierfreudiger werden, wie die Bürgerinnen und Bürger in Maßnahmen einbinden und was können andere Kommunen von der Pop-Up Innenstadt Ludwigsburg lernen?  

Mehr Infos:
Pop-Up Innenstadt Stadt Ludwigsburg
Stadt Ludwigsburg
Projektaufruf „Post-Corona-Stadt“ des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI)
Folge #17

Folge #17 - Philipp Keller & Valerie Ramme - Von Pop-Up zu Brick-And-Mortar (Lorey & Lotte im Glück)

Der Premium-Secondhand-Laden „Lotte im Glück“ und der Pop-up-Store des Haushaltswarentraditionsgeschäfts „Lorey“ in der Hanauer Innenstadt sind zwei Erfolgsbeispiele für das Stadtentwicklungsprogramm HANAU aufLADEN. „Lotte im Glück“ ist ein perfektes Beispiel dafür, wie gut die Förderkette von HANAU aufLADEN funktioniert. Und Lorey ist ein Erfolgsbeispiel für das direkte Ansprechen spannender Einzelhandelskonzepte durch die Headhunterin für neue Ladenkonzepte – eine Position, die es bislang so nur in Hanau gibt.

Mit Valerie Ramme vom Premium-Secondhand-Geschäft „Lotte im Glück“ und Philipp Keller vom Haushaltswarentraditionsgeschäfts „Lorey“ knüpfen wir an unsere vorherige Folge „Stadtumbau“ mit Daniel Freimuth von Hanau Marketing, die verantwortlich für das bundesweit beachtete Stadtentwicklungsprogramm HANAU aufLADEN an.
Valerie war mit „Lotte im Glück“ zunächst ausschließlich online tätig. Bei einem kostenlosen Beratungsangebot von Hanau Marketing wurde ihr eine Pop-up-Fläche im stationären Einzelhandel angeboten. Erst zögerlich, was den stationären Einzelhandel betrifft, ist Valerie mittlerweile fest in der Hanauer Einzelhandelslandschaft verankert und hat einen eigenen, dauerhaften Store angemietet. Philipp dagegen war schon immer im stationären Einzelhandel tätig und führt das Familienunternehmen Lorey in Frankfurt bereits in siebter Generation. Dank des Einsatzes von Hanau Marketing hat er im September 2023 einen Ableger im 30 Kilometer entfernten Hanau eröffnet. Zunächst als zweijährigen Pop-Up-Store, jedoch mit der Absicht, dauerhaft in der Brüder Grimm-Stadt zu bleiben.
Welche Faktoren waren ausschlaggebend für die beiden, sich im stationären Einzelhandel der 100.000-Einwohner-Stadt anzusiedeln? Was unterscheidet Hanau von anderen Städten und welche Stellschrauben sind entscheidend für den dauerhaften Erfolg? Warum haben sich die beiden für die Hanauer Innenstadt entschieden?  

Mehr Infos:
Lotte im Glück
Lorey
Warum Innenstadt-Folge Daniel Freimuth (HANAU aufLADEN)
HANAU aufLADEN
Hanau Marketing GmbH
Programm Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ) des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB)
E-Mail an Julian
E-Mail an Sonja
Folge #16

Folge #16 - Daniel Freimuth Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE - Stadtumbau (HANAU aufLADEN)


„Die Innenstadt ist das Energiezentrum einer Stadt“, sagt Daniel Freimuth von der Hanau Marketing GmbH. In Hanau engagieren sich Politik und Stadtverwaltung gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürger für eine zukunftsgerichtete Stadtentwicklung, um die Innenstadt als essenziellen Ort der Stadtgemeinschaft zu revitalisieren. Ein neues Innenstadtquartier ist entstanden, Straßen, Plätze und Infrastruktur wurden erneuert oder umgestaltet, die Stadt sicherte sich ein Vorkaufsrecht. Das 2019 gestartete Stadtentwicklungsprogramm HANAU aufLADEN, für das Hanau Marketing verantwortlich ist, fördert kreative Geschäftsideen und erlaubt es Jungunternehmerinnen und -unternehmern, sich auszuprobieren. Das ganzheitliche Stadtentwicklungsprogramm gilt bundesweit als Vorbild für eine lebensnahe Innenstadt. Das jüngste Projekt: Der Erwerb der ehemaligen Galeria Kaufhof-Immobilie.

Nach einem fraktionsübergreifenden Bekenntnis der Politik zur Innenstadt als essenzieller Ort der Stadtgemeinschaft im Jahr 2009 hat Hanau, mit rund 100.0000 Einwohnenden die kleinste Großstadt in Hessen, zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Innenstadt zu revitalisieren. Beim großen Innenstadtumbau wurden die Bürgerinnen und Bürger von Anfang an durch Bürgerbeteiligungssitzungen und Beiräte miteinbezogen, um die verschiedenen Meinungen und Interessen zu berücksichtigen. Das gemeinsame Ziel: Eine lebenswerte Stadt für alle Hanauerinnen und Hanauer. Im Jahr 2015 wurde das Einkaufszentrum „Forum Hanau“ eröffnet, das aus fünf Gebäudeteilen besteht, die den Weg in die Fußgängerzone öffnen. Ein wesentlicher Bestandteil des Centers ist das von der Stadt betriebene Kulturforum als konsumfreier dritter Ort. Fünf zentrale Plätze der Innenstadt wurden neu sortiert und belebt, an den Wochenenden finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Ein Schlüsselmoment war zudem die Einführung des städtischen Vorkaufsrechts im Jahr 2019, das Hanau die Möglichkeit gab, Einfluss auf den Immobilienmarkt sowie die Neuvermietungen im stationären Einzelhandel zu nehmen. Mittlerweile hat Hanau mit einem ganzen Bündel an Projekten die Innenstadt belebt und neu ausgerichtet. Seit 2019 läuft unter der Regie von Hanau Marketing das Stadtentwicklungsprogramm HANAU aufLADEN. Das Programm umfasst ein Bündel an Maßnahmen, darunter die Förderung und Unterstützung von Einzelhandel und Gastronomie, Räume für Pop-up-Stores und kreative Jungunternehmerinnen und -unternehmer sowie Aktionen, Veranstaltungen und ein engmaschiges Netzwerk. Mit Erfolg, berichtet Daniel Freimuth, der Geschäftsführer von Hanau Marketing: Die Zahl der Leerstände in der Innenstadt ist zurückgegangen und es sind neue Geschäfte und Restaurants entstanden. Wir sprechen mit Daniel über das Erfolgsgeheimnis des gelungenen Stadtumbaus und über das jüngste Hanauer Projekt, den Erwerb der ehemaligen Galeria Kaufhof-Immobilie.

Mehr Infos:
HANAUaufLADEN
Hanau Marketing GmbH
Zukunft Hanau
Programm Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ) des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB)
Pressemeldung Stadt Hanau erwirbt Kaufhof-Immobilie
Warum Innenstadt-Folge Alexis Angelis – Kaufhausumnutzung (Angelis & Partner Architekten)
Lotte im Glück
Little Finland Hanau
Folge #15

Folge #15 - Raymond Wollenberg Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE - Nachhaltige Innenstädte (Aachener Grundvermögen)


Vielbesuchte Innenstädte sind nachhaltige Innenstädte – sagt Raymond Wollenberg, Spezialist für Gebäudedigitalisierung, energetische Gebäudeoptimierung und nachhaltigen Immobilienbetrieb. Denn ein zentraler Aspekt von Nachhaltigkeit ist es, Energie, Flächen und Ressourcen möglichst effizient zu nutzen. Wir sprechen mit Raymond darüber, was Immobilieneigentümer zu nachhaltigeren Innenstädten beitragen können und wie wichtig die Zusammenarbeit mit anderen Innenstadtakteuren ist.

Um die Erderwärmung unter 2 Grad zu halten, hat die Bundesregierung das Ziel gesetzt, bis 2030 die Treibhausgase in Deutschland zu halbieren. Der Gebäudesektor ist derzeit für rund ein Drittel des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Deshalb ist klar, dass die Immobilien selbst, aber auch ihre Bewirtschaftung nachhaltiger werden müssen. Eine große Herausforderung für Immobilieneigentümer und alle Innenstadtakteure, die mit ihnen verbunden sind. Denn auch die Innenstädte als Ganzes müssen nachhaltiger werden. Wir sprechen mit Raymond Wollenberg aus der Stabsstelle ESG-Management der Aachener Grundvermögen darüber, wie Innenstädte mit ihren Einkaufsstraßen und Geschäften nachhaltig(er) werden können und welche Rolle Eigentümer von innerstädtischen Einzelhandelsimmobilien auf der einen Seite und die Nutzenden der Immobilie, sprich Geschäftsbetreibende, auf der anderen Seite dabei spielen. Welche Parameter der Nachhaltigkeit gibt es bei (urbanen) Gebäuden und der Innenstadt? Wie kann man diese erfassen, messbar machen und Immobilien entsprechend optimieren? Und wie sieht die Utopie einer nachhaltigen City mit ressourcenschonenden Einkaufsstraßen aus?

Mehr Infos:
Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung (Agenda 2030)
Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie
Europäische Energie- und Klimaziele
Sustainable Finance des ZIA (Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.)
Folge #14

Folge #14 - Mirco Meyer Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE - Same Day Delivery-App für den stationären Handel (Homeride)

Per App in verschiedenen Einzelhandelsgeschäften der lokalen City einkaufen und alles am selben Tag zum Wunschtermin CO2-neutral per Lastenrad nach Hause geliefert bekommen, den Einkauf mit Click & Collect selbst in der Innenstadt abholen oder einfach nur die Verfügbarkeit von Waren im lokalen Einzelhandel erkunden. Das bietet die Same Day Delivery-App Homeride in Köln, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Einzelhandel der Innenstadt abzubilden. Noch in diesem Jahr soll das Omnichannel-Konzept auf weitere Städte ausgedehnt werden soll, berichtet Homeride-Gründer Mirco Meyer.

Mirco Meyer und seine beiden Homeride-Mitbegründer Michael Müller und Hendrik Lallensack sind gelernte Einzelhandelskaufleute und mit familiengeführten Geschäften aufgewachsen. Kennengelernt haben sie sich im Studiengang Retail Management mit Schwerpunkt Omnichannel-Handelskonzepten, die Online- und Offline-Einkauf verbinden. Weil es in der Praxis bislang an einer Plattform gemangelt hat, haben die drei mit Homeride eine Schnittstelle zwischen Handel, Logistik und Endverbraucher entwickelt. Die Kundinnen und Kunden können online oder in der Homeride-App Produkte aus den verschiedensten Bereichen suchen und in ihren Warenkorb legen. Anschließend können sie wählen, ob sie die Produkte in einer Lieferung gegen eine geringe Gebühr durch den Kooperationspartner Lamica per Lastenrad zum Wunschtermin geliefert bekommen oder selbst in den Geschäften abholen. Homeride wird dabei dem Anspruch gerecht, dass Konsumentinnen gewünschte Produkte schnellstmöglich nach Hause geliefert bekommen.
Explizit legen die drei Gründer dabei Wert darauf, die Vielfalt der gesamten Innenstadt abzubilden: vom Baumarkt über den Bücherladen, die Apotheke oder Elektronik bis hin zum Supermarkt. Jeder Händler mit Warenwirtschaftssystem kann problemlos an Homeride angebunden werden. Insbesondere zielt das Konzept dabei auf Sortimente ab, die online stark gefragt sind – und holt so den Online-Warenkorb zurück in die stationären Filialen. Gleichzeitig erweitern die Händler ihre Einzugsgebiete. „Wir sind quasi das Amazon der Innenstadt, nur dass wir wirklich sofort liefern können und das Ganze auch noch CO2-neutral“, erklärt Homeride-Mitbegründer Mirco Meyer.

Mehr Infos:
Homeride
Homeride-App für Android
Homeride-App für iOS
Lamica
Wissenschaftspreis der EHI-Stiftung
Warum Innenstadt-Folge „emiigo“
Folge #13

Folge #13 - Dr. Jan Schlesinger Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE - Forschung & Praxis (DVAG Zukunftswerkstatt)

Der Deutsche Verband für Angewandte Geographie e.V. (DVAG) ist die Plattform der Angewandten Geographie in Deutschland. Mit dem Beginn der Corona-Pandemie musste deren Networking ins Virtuelle übertragen werden. Daraus hat sich die DVAG-Zukunftswerkstatt: Stadt, Immobilie & Handel – Innenstadtentwicklung im Spannungsfeld von Strukturwandel und Corona entwickelt. Wir sprechen mit Dr. Jan Schlesinger, Mitinitiator der Zukunftswerkstatt und Wirtschaftsförderer der Stadt Frankfurt am Main über die Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen der Veranstaltungsreihe.

In den zweiwöchigen Treffen, die auch Innenstadtakteuren und -akteurinnen mit nicht-geographischem Background offenstehen, tauschte man sich online über die sichtbaren, die erwartbaren und die eventuell vermeidbaren Auswirkungen des Lockdowns in den Innenstädten aus. Aus den Erkenntnissen entstand das Storytelling-Paper „Perspektiven betroffener Akteursgruppen und beispielhafte Handlungsmöglichkeiten“, in dem reale alltägliche und typische Probleme im Corona-Alltag der betroffenen Innenstadtakteure dargestellt werden – verpackt in den Rahmen einer fiktiven Erzählung. Das Paper stellt den zahlreichen formulierten Vorschläge zur Innenstadtrettung (Forschung) die Gedanken und Überlegungen konkret betroffener lokaler Akteurinnen und Akteure (Praxis) gegenüber.
Später folgte das sogenannte ILI-Paper, in dem die Erfahrungsberichte übergeführt werden in zahlreiche explizite Lösungsansätze für unterschiedlichste Akteursgruppen und deren Bedürfnisse. Auch nach der Corona-Pandemie profitieren die Mitglieder der DVAG Zukunftswerkstatt, die nach wie vor regelmäßig stattfindet, heute vom schnellen, unbürokratischen Netzwerk untereinander und vor allem vom regelmäßigen Erfahrungsaustausch. Etwas, das Dr. Jan Schlesinger insbesondere auch dem stationären Einzelhandel in der Innenstadt empfiehlt: mehr netzwerken, mehr zusammenschließen, mehr voneinander lernen und profitieren!

Mehr Infos:
Deutscher Verband für Angewandte Geographie e.V. (DVAG)
DVAG Zukunftswerkstatt
Download Paper „Perspektiven betroffener Akteursgruppen und beispielhafte Handlungsmöglichkeiten“
Download Paper „Innovative lokale Initiativen“ (ILI)
Wirtschaftsförderung Frankfurt
Homepage Dr. Jan Schlesinger
Folge #12

Folge #12 - Michael Ehret - Innerstädtische Projektentwicklung (Ehret+Klein)

In unserer Pilotfolge vor einem Jahr forderte unser erster Podcast-Gast, Yasemin Utku, Professorin für Städtebau und Planungspraxis, in ihrer Vision für unsere Innenstädte von morgen unter anderem mehr Mischnutzung und Mischung, Nutzungen jenseits der regulären Ladenöffnungszeit, eine Erweiterung des öffentlichen Raums und Verbindungen von Nutzungen. Heute sprechen wir mit Michael Ehret mit jemandem, der genau das umsetzt. Ganz aktuell bereitet das Münchner Unternehmen in der Hohe Straße in Köln neben der Revitalisierung des denkmalgeschützten ehemaligen Mantelhauses eine Neubau-Projektentwicklung vor. Geplant sind eine begrünte Fassade, eine Dachterrasse als Erweiterung des öffentlichen Raums sowie sich ergänzenden und zum Teil auch aufeinanderfolgenden Nutzungskonzepte für die Mietflächen.

Ehret+Klein wurde 2006 von Michael Ehret und Stefan Klein gegründet. Das Unternehmen für Quartiers- und Projektentwicklungen mit Sitz in München widmet sich in seinem Selbstverständnis der Planung und Gestaltung zukunftsweisender, urbaner Lebensräume als nachhaltige und profitable Erbstücke für die Gesellschaft. Ehret+Klein plant, baut und vermarktet Immobilien und Quartiere und betreibt mittlerweile auch selbst Forschung zu den Themen Stadtentwicklung und zukunftsfähige Immobilien. Die Hohe Straße ist Kölns älteste Handelsstraße und wurde in den vergangenen Jahren medial immer wieder als Beispiel einer zur Billigmeile verkommenden Premiumlage dargestellt. Hier haben Ehret+Klein erst kürzlich zwei Immobilien angekauft, um diese zu entwickeln: Eine Revitalisierung des denkmalgeschützten ehemaligen Mantelhauses und ein Neubau mit begrünter Fassade, einer Dachterrasse als Erweiterung des öffentlichen Raums und sich ergänzenden, teils auch aufeinanderfolgenden Mietnutzungen.

Wir sprechen in unserer Jubiläumsfolge zum einjährigen Bestehen von „Warum Innenstadt?“ mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Michael Ehret darüber, was das Münchner Unternehmen an dieser speziellen innerstädtischen Lage reizt. Über Neubauverordnungen und Denkmalschutz, Cash-Rendite und Stadtrendite, über ESG und Retail-Flächen als Aufenthaltsraum für Menschen. Inwieweit können Projektentwickler die Zukunft der Stadt gestalten, wo sind die Grenzen und welche Rolle kommt der Stadtverwaltung zu?

Mehr Infos:
Ehret+Klein
Revitalisierung des denkmalgeschützten 50er Jahre Baus Mantelhaus Köln
Neubau Büro und Geschäftshaus Hohe Straße Köln
Retail in Transition
HDE-“Store of the Year” Mister Spex Flagship-Store
Folge #11

Folge #11 - Boris Hedde Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-priority:99; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; mso-bidi-font-size:11.0pt; font-family:"Arial",sans-serif; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-fareast-language:EN-US;} - Vitale Innenstädte (IFH Köln)

Wie steht es um die deutschen Innenstädte? Dieser Frage geht das Institut für Handelsforschung Köln alle zwei Jahre in der Innenstadtstudie „Vitale Innenstädte“ nach. Was macht für die Menschen eine attraktive Innenstadt vor dem Hintergrund von Urbanisierung, Digitalisierung und Strukturwandel aus? Wie attraktiv sind unsere Innenstädte als Handelsstandorte in den Augen der Besucherinnen und Besucher? Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie Vitale Innenstädte 2022, die jetzt veröffentlicht wurde, gibt uns Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH Köln.

Bereits seit den 1970er-Jahren wurde in sogenannten Kundenverkehrsuntersuchungen ermittelt, woher die Menschen in die verschiedenen Innenstädte kommen und wie lange sie dort bleiben. Seit 2012 ermittelt das IFH Köln (Institut für Handelsforschung Köln) alle zwei Jahre in einer großangelegten Befragung von Passantinnen und Passanten, Besuchsmotive und -verhalten der Menschen in der Innenstadt. Insbesondere vor dem Hintergrund von Urbanisierung, Digitalisierung, Strukturwandel und verändertem Kaufverhalten, werden ihre Wahrnehmungen, Bewertungen sowie Verhaltensweisen während ihres Innenstadtbesuchs untersucht. In der fünften Studie „Vitale Innenstädte 2022“, die im Februar 2023 erschienen ist, wurden im Herbst 2022 in 111 Städten knapp 69.000 persönliche Interviews durchgeführt. Eine wesentliche Erkenntnis aus der Trendstudie: Einkaufen bleibt der wichtigste Grund für einen Innenstadtbesuch, aber andere Bereiche, wie etwa die Gastronomie gewinnen zunehmend an Bedeutung. Zwar bewerten die Befragten die Innenstadt mit einer durchschnittlichen Schulnote von 2,5 etwas besser als in den Jahren zuvor. Doch die Bereitschaft, die Innenstadt anderen als besuchenswert ans Herz zu legen, nimmt ab. Der Geschäftsführer des IFH Köln, Boris Hedde, spricht mit Julian Aengenvoort (hystreet.com) und Sonja Nees (Aachener Grundvermögen) unter anderem darüber, wie unterschiedliche Alters- und Zielgruppen die Innenstadt bewerten, die veränderten Erwartungen der Menschen an einen Innenstadtbesuch und wo der dringendste Handlungsbedarf in den Städten besteht. Aber auch, was positiv bewertet wurde und welche Verbesserungen aufgrund der Studienerkenntnisse in den Städten bereits umgesetzt wurden, ist Thema in dieser Folge.

Mehr Infos:
IFH-Studie „Vitale Innenstädte 2022“
IFH Köln
Die Stadtretter
LeAn (Leerstand und Ansiedlung)
Stadtlabore für Deutschland
Folge #10

Folge #10 - Alexis Angelis Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-priority:99; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; mso-bidi-font-size:11.0pt; font-family:"Arial",sans-serif; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-fareast-language:EN-US;} - Kaufhausumnutzung (Angelis & Partner Architekten)

Was kommt nach dem Warenhaus? Vor dieser Frage stehen aktuell die fast 50 Kommunen, die auf der Schließungsliste im Rahmen der erneuten Insolvenz der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof stehen. Wie lassen sich die riesigen, wertvollen Immobilien in besten innerstädtischen Lagen nachnutzen und einen Mehrwert für die im Wandel stehende Innenstadt schaffen? Im niedersächsischen Oldenburg ist innovative Kaufhausumnutzung bereits erfolgreiche Realität. Angelis & Partner Architekten haben ein ehemaliges Hertie-Kaufhaus zur Innovationsplattform CORE umgebaut. Wir sprechen mit Alexis Angelis, Partner und Gesellschafter von Angelis & Partner. In der Heiligengeiststraße 6-8 in Oldenburg gab es einmal mit Hertie das größte Warenhaus der Weser-Ems. Dann wurde es im Rahmen der Übernahme durch Karstadt geschlossen. Bis 2019 siechte der Komplex – keine 200 Meter von der Fußgängerzone in der Altstadt entfernt – als „City Center Oldenburg“ vor sich hin. Schließlich standen mehr als zwei Drittel der rund 16.000 m² Nutzfläche leer. Bis hier nach einem grundlegenden Umbau im Jahr 2021 die Innovationsplattform „CORE“ eröffnete. Auf der umstrukturierten Fläche des ehemaligen Kaufhauses finden sich jetzt auf zwei Geschossen Coworking, Gastronomie und Raum für Veranstaltungen. Die Markthalle des mit dem Staatspreis für Architektur ausgezeichneten COREs ist zu einem Treffpunkt für Eltern, Berufstätige, Studierende und Anwohnende geworden. Der positive Effekt auf die Umgebung war sofort spürbar. Wo vorher Einzelhandel schloss und stattdessen Nagelstudios, Ein-Euro-Shops, Wettbüros und Co eröffneten, siedelt sich jetzt nach und nach wieder attraktiver Einzelhandel an. Das CORE gilt in Fachwelt und Medien als Paradebeispiel für mutige, visionäre, kreative und vor allem erfolgreiche Umnutzung von verwaisten Kaufhäusern. Alexis Angelis spricht mit Julian Aengenvoort von hystreet.com und Sonja Nees von der Aachener Grundvermögen darüber, wie es von der Projektidee zur Umsetzung kam, welche Hürden überwunden werden mussten und welche Voraussetzungen für die Realisierung nötig waren.

Mehr Infos:
ANGELIS & PARTNER Architekten mbB
CORE Oldenburg
Folge #9

Folge #9 - Jan Broszeit Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-priority:99; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; mso-bidi-font-size:11.0pt; font-family:"Arial",sans-serif; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-fareast-language:EN-US;} - Senior Living in der Innenstadt (HFE/Ambulantis)

Was haben die Altersstruktur unserer Gesellschaft, die zunehmende Vereinsamung im Alter und die Zukunft der Innenstädte miteinander zu tun? Darüber sprechen wir mit Jan Broszeit, Expansionsmanager bei HFE Homes For Elderly für den ambulanten Pflegeanbieter Ambulantis. Jan bringt altersgerechtes Wohnen mitten in den Citys, in unsere Fußgängerzonen und Highstreets. Seine Überzeugung: „Unsere Seniorinnen und Senioren müssen in die Innenstadt!“

Der Anteil der Hochbetagten (älter als 80 Jahre) steigt in Deutschland kontinuierlich und wird laut der Studie zum Pflegemarkt 2030 des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V. im Jahr 2060 bis zu 13 % der gesamten Bevölkerung ausmachen. Für den damit verbundenen Bedarf an Pflegeplätzen müssten allein bis zum Jahr 2030 rund 300.000 zusätzliche Plätze in stationären Pflegeeinrichtungen geschaffen werden. Die Mehrheit der in Deutschland lebenden Menschen möchte im Falle der Pflegebedürftigkeit zu Hause versorgt werden und solange wie möglich autonom und selbstständig im gewohnten Umfeld bleiben. Doch nur 2 % der Wohnungen in Deutschland sind heute barrierefrei… Die meisten vorhandenen Angebote für selbstständiges Wohnen mit Service liegen in eher ruhigen Umgebungen, oft am Stadtrand. Doch: „Wer sein ganzes Leben ein Stadtkind war, bleibt Stadtkind – auch im Alter.“ Jan ist überzeugt, dass Betreutes Wohnen im Herzen der City Alterseinsamkeit und Fachkräftemangel in der Pflege entgegenwirkt und zugleich die Innenstadt und den stationären Einzelhandel belebt.  

Mehr Infos:
Ambulantis BSW Gruppe
ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V. „Studie zum Pflegemarkt 2030“
Folge #8

Folge #8 - Lisa Schlömer & Lennart Schwark - emiigo (Online-to-Offline-Produktfinder)

Bei den meisten Online-Marktplätzen für den stationären Einzelhandel liegt der Fokus auf dem Bestellen und Kaufen der Produkte im Netz. Dabei kaufen 74 Prozent der Kundinnen und Kunden am liebsten persönlich vor Ort. 86 Prozent recherchieren vorher online und haben einen gezielten Produktwunsch. Gerade für kleinere stationäre Händler bedeutet der Produktverkauf übers Internet einen enormen zusätzlichen Zeit-, Kosten und Materialaufwand. Lisa Schlömer und Lennart Schwark wollen das mit der Plattform emiigo ändern: ein Online-to-Offline-Produktfinder, an den sich Einzelhändler einfach und schnell anbinden können. Die Nutzerinnen und Nutzer suchen hier online ihre gewünschten Produkte, um sie dann in der Innenstadt zu kaufen.

„Wenn ich online verkaufen will, hätte ich auch in meiner Garage bleiben können“, zitiert Lisa eine stationäre Einzelhändlerin. Lisa ist die Ideengeberin und Entwicklerin hinter emiigo und hat vor der Gründung des Start-ups emiigo gemeinsam mit dem Co-Founder Lennart Schwark breite Marktforschung betrieben. Entstanden ist die Plattform aus dem persönlichen Bedürfnis Lisas heraus, ein bestimmtes Paar Schuhe eben nicht online zu kaufen, sondern nachhaltiger in der eigenen Innenstadt. Nach einer erfolglosen Internetsuche beschloss sie, die Lösung mit emiigo selbst zu entwickeln: ein Produkt online suchen und – in der Nähe – offline kaufen. Die Vorteile, die Lisa und Lennart aufzählen, sind neben der Zeitersparnis für die Händler und den CO2-Einsparungen durch Versand und Retouren vielfältig. Die Anbindung an emiigo geht schnell, ist simpel und durch ein monatliches Abomodell deutlich günstiger als ein Provisionsmodell bei Online-Marktplätzen. Statt sich um SEO und Produktbeschreibungen zu kümmern, können sich die Einzelhändler auf ihr Kerngeschäft konzentrieren: Kundinnen und Kunden persönlich beraten und stationär verkaufen. Die Kundinnen und Kunden können den Produktkauf in ihre alltäglichen Wege integrieren und sparen dadurch ebenfalls Zeit. Doch das ist nicht das einzige Ziel von emiigo, Lisa und Lennart sind überzeugt: Die aus emiigo gewonnenen validen Daten können auch helfen, Innenstädte und den dort ansässigen Einzelhandel zielgerichtet zu entwickeln.  

Mehr Infos:
emiigo – online Produkte suchen und in deiner Nähe kaufen
Folge #8

Folge #7 - Stefan Kutscheid - Impact Investing (FACO Immobilien)

Beim Bauen muss der Blickwinkel verändert werden, fordert Stefan Kutscheid, Gründer und Geschäftsführer von FACO Immobilien. Der gelernte Investmentbanker entwickelt seine Immobilien dabei nach dem Prinzip des Impact Investings. Er ist überzeugt: Der Mensch mit seinen Bedürfnissen ist die einzig adäquate Kompetenz in der Zukunftsbewertung von Investments.

Anstatt sich ausschließlich auf Investoren und Nutzer zu konzentrieren, berücksichtigt Stefan Kutscheid, Gründer und Geschäftsführer von FACO Immobilien, seit Firmengründung im Jahr 1998 bei Projektentwicklungen gleichermaßen die Wirkung der Immobilien auf die Menschen und das Zusammenspiel mit der (gewachsenen) Umgebung. Dabei analysiert er anhand verschiedener Faktoren, wie eine Immobilie in 25 oder 30 Jahren wahrgenommen werden wird. Nachhaltigkeit, Digitalisierung, bauliche Standards, gesellschaftliche Präferenzen, Ästhetik,… das sind nur einige der Bewertungskriterien, die bei Impact Investment eine Rolle spielen. Je wohler sich Menschen in Räumen fühlen, umso mehr wollen sie sich in diesen aufhalten und dort konsumieren. Stefans Credo: Die Architektur der Gebäude und der Städte als Public Value muss die Menschen in ihrem sinnlichen Empfinden so ansprechen, dass sie als soziale Wesen dort gerne ihre freie Zeit verbringen.  

Mehr Infos:
FACO Immobilien GmbH
Stadthalle Bitburg
Bitburger Erlebniswelt
Folge #6

Folge #6 - Guido Schmitt - Digitale Retailkonzepte im stationären Einzelhandel (The Scentist)


Warum profitieren auch digitale Handelskonzepte von Präsenz im stationären Einzelhandel unserer Citys? Darüber sprechen wir mit Guido M. Schmitt, Gründer und Inhaber von ars Parfum Manufaktur und The Scentist, der ersten digitalen Parfümerie Deutschlands.

Guido ist Parfümeur in dritter Generation. Seit 1996 betreibt er in Köln-Rondorf die ars Parfum Manufaktur. Mit seiner Ars Parfum-Manufaktur und den ParfumLovers kreiert er neue Düfte, für Designer, Marken und Influencer. Zum Beispiel stammten die Düfte der Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ von ihm oder auch die offiziellen Parfums der Fußballweltmeisterschaften 2006 und 2014. Mit seinem Start-up The Scentist verbindet er Technologie mit alter Handwerkskunst. Basierend auf einem Persönlichkeitstest können sich die Kundinnen und Kunden der ersten digitalen Parfümerie Deutschlands individuelle Parfums erstellen lassen, die es so kein zweites Mal gibt. Im April und Mai 2022 hat Guido mit seinem Start-up, das eigentlich als reiner Online-Vertrieb geplant war, den Popup-Store hystreet studio auf einer der beliebtesten Einkaufsstraße Kölns, der Hohe Straße, angemietet.

Mehr Infos:
Digitale Parfümerie für individuelle Parfumkreationen The Scentist
ars Parfum Manufaktur
Folge #5

Folge #5 Michael Volland - New Retail (VAUND)



“Willkommen im Store von morgen“. So selbstbewusst begrüßt VAUND die Besucherinnen und Besucher auf seiner Homepage. Das Retail-as-Service-Konzept setzt auf ein neuartiges Shoppingkonzept zum Anfassen, Ausprobieren, Erleben. Vaund ist eine Marke der Realtale GmbH, die 2019 von Michael Volland und seinem Geschäftspartner Christian Ladner gegründet wurde.

Im Vordergrund stehen das Entdecken neuer, innovativer und sorgfältig ausgewählter Produkte von Premiummarken. Die Kundinnen und Kunden erhalten auf den Flächen von Vaund nicht nur eine fundierte Beratung, sondern können die sorgfältig ausgewählten Produkte großer Hersteller und smarter Start-ups auch direkt testen. Die Mission der Beraterinnen und Berater von Vaund ist es, bestmöglich zu beraten, der Verkauf steht erst an zweiter Stelle. Die Produkte werden trendig in Szene gesetzt und wechseln regelmäßig, so dass Store-Gäste immer wieder Neues entdecken können. Durch technische Lösungen erhalten die Markenhersteller relevante Insights zum Informationsverhalten sowie den Bedürfnissen und Meinungen der Konsumentinnen und Konsumenten am POS.

2019 hat VAUND seinen ersten Store in Hannovers 1a-Einzelhandelslage, der Gerorgstraße eröffnet. Kleinere Shop-in-Shop-Flächen in Mannheim, Osnabrück und Stuttgart folgten. Ende 2021 wurde ein weiterer Flagshipstore in Stuttgart in der Schulstraße eröffnet.

 

Wir sprechen mit Michael Volland über Digitalisierung am Point-of-Sales, Shoppingerlebnisse, Passantenfrequenzen und Premiumlagen.

 

Mehr Infos:
VAUND-Flagshipstore Hannover

VAUND-Store Stuttgart

VAUND-Shop in Mannheim im Premium-Warenhaus Engelhorn

VAUND-Shop in Osnabrück im Modehaus L&T

VAUND-Shop in Stuttgart im Department Store Breuninger

Folge #4

Folge #4 Ariane Breuer - Kommunales networking (Die Stadtretter)


Wir sind angetreten, um die Innenstädte mit neuen Lösungen und Kompetenzen zu stärken und gemeinsam erfolgreich in die Zukunft zu führen. – Das ist die Mission der Initiative „Die Stadtretter“, die im Jahr 2020 von Ariane Breuer mitgegründet wurde. Heute gehören dem Netzwerk schon weit mehr als 1000 Kommunen, Unternehmen, Verbände und Institute an.

Im Sommer 2020 gründete die Unternehmerin Ariane Breuer, Geschäftsführerin von Clever Expandieren und Leerstandslotsen Ansiedlungsmanagement LLASM GmbH, gemeinsam mit Boris Hedde, Geschäftsführer IFH Köln, und den Geschäftsführern der immovativ GmbH, Stefan Müller-Schleipen und Bo Nintzel, die Initiative Die Stadtretter. Die Herausforderungen Innenstädte und Ortszentren in Deutschland hatten sich durch die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie weiter verschärft. Städte und Gemeinden stampften Einzellösungen zur Stärkung der Innenstädte und Rettung des Einzelhandels aus dem Boden, wie etwa digitale Marktplätze. Viele Lösungen für ein und dasselbe Problem, die jede Kommune Zeit und Ressourcen kosten. Die Stadtretter bringen als Plattform die Akteurinnen und Akteure zusammen, um Wissen zu teilen, Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Sie richtet sich primär an Kommunen und Kommunalverwaltung, aber auch an Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, Wissenschaft, Handel, Lösungsanbieter, Verbände, Architekturschaffende, Kulturschaffende, Projektentwickelnde oder Beratung. Im Mittelpunkt steht das Netzwerken und der Wissenstransfer. In Think tanks werden die Probleme angepackt, Tools erarbeitet und in Reallaboren Lösungen umgesetzt. So gehen auch die „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ auf die Initiative Stadtretter zurück. Über das Projekt, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und gefördert wird und bei dem Ariane mit ihren Leerstandslotsen einer der Projektpartner ist, haben wir in Teil 1 unserer Doppelfolge mit der Stadtretterin gesprochen.

Mehr Infos:
Die Stadtretter
Stadtlabore für Deutschland – Leerstandsmanagement und Ansiedlung (gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz)
Leerstandslotsen Ansiedlungsmanagement LLASM GmbH
Clever Expandieren
Folge #3

Folge #3 Ariane Breuer - Leerstandsmanagement (Leerstandslotsen)


Expandierende Unternehmen suchen neue Flächen – gleichzeitig kämpfen viele Kommunen mit Leerständen in den Innenstädten. Bedarf und Nachfrage sind also auf beiden Seiten ausreichend vorhanden. Diese beiden zusammenzubringen, hat sich Ariane Breuer zur Aufgabe gemacht. Sie ist Gründerin unter anderem der Leerstandslotsen Ansiedlungsmanagement LLASM GmbH und Mitinitiatorin der Stadtlabore für Deutschland.   Ariane Breuer ist Gründerin von „Clever Expandieren“, Leerstandslotsen Ansiedlungsmanagement LLASM und Mitbegründerin der Initiative Die Stadtretter. Die Stadtretter wollen Leerstand bekämpfen, attraktive Innenstädte erhalten und Städte und Gemeinden durch Reallabore und Think Tanks stärken. So haben die Stadtretter das Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ ins Leben gerufen, ein Projekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, das heute durch das Institut für Handelsforschung koordiniert wird. Das Ziel: einen bundesweit einheitlichen Standard zu schaffen und ein Tool zur Verfügung zu stellen, mit dem Kommunen einen Überblick über Leerstände haben und ein Frühwarnsystem für künftige Leerstände zu etablieren. Die Leerstandslotsen als Projektpartner fungieren dabei wie eine Art Tinder für Leerstandsflächen. Warum das zugleich die Rolle der regionalen Immobilienmakler stärkt, hören wir im ersten Teil unserer Doppelfolge mit Ariane Breuer. In der nächsten Folge erfahren wir, wie die Stadtretter entstanden sind und wie bestärkt durch die Plattform kommunales Networking erfolgreich funktioniert.  

Mehr Infos:
Clever Expandieren
Leerstandslotsen Ansiedlungsmanagement LLASM GmbH
Stadtlabore für Deutschland – Leerstandsmanagement und Ansiedlung (gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz)
Initiative Die Stadtretter
Folge #2

Folge #2 Tom Petzold - Mischnutzung (Element Boulders)